Wie wahrscheinlich die meisten kannte ich Griechenland bisher vor allem durch Besuche auf den wunderschönen kleineren Inseln, deshalb zog es mich diesmal auf die Halbinsel Peloponnes, die etwa 2,5x so groß wie Kreta ist. Trotzdem ist das Meer niemals wirklich weit entfernt, so erschien mir das kleine Boutique-Kreuzfahrtschiff Elysium von Elixir-Cruises mit nur 25 Kabinen die perfekte Kombination aus Hotel und Transportmittel.
Der Flug ging nach Athen, so war der kleine Hafen Lavrio südlich von Athen schnell erreicht. Ganz in der Nähe am Kap Sounion an der südlichsten Spitze Attikas konnte ich mich dann mit Blick auf die Ruine des antiken Marmortempels des Meeresgottes Poseidon und einem ersten traumhaften Sonnenuntergang auf die kommenden Tage einstimmen.
Am nächsten Abend bezog ich dann meine sehr gemütliche Kabine auf der Elysium, um am nächsten Morgen im ersten Hafen des Peloponnes in Nauplia aufzuwachen. Ein leckeres Frühstück bei Sonnenschein an Deck und los ging es zur Erkundung der Stadt, die eine bewegte Geschichte vorzuweisen hat und von 1823-1834 griechische Hauptstadt war. Die Altstadt ist dadurch sehr sehenswert und die Burganlagen auf den beiden Hügeln der Stadt sorgten gleich für das nötige Fitnessprogramm. Am Nachmittag erwartete mich dann bei einem Ausflug zum Theater von Epidaurus die erste UNESCO-Welterbestätte dieser Reise, der noch einige folgen sollten. Mit Platz für 12.000 Zuschauer ist das Theater mit Abstand der besterhaltene Teil des ehemaligen Kurortes. Nach so viel Kultur war dann die Yogastunde an Bord zum Sonnenuntergang der richtige Abschluss des Tages!
Nach einem Strandstopp in Fokianos Bay erreichten wir am nächsten Nachmittag die prächtige mittelalterliche Stadt Monemvassia, für mich im Nachhinein eindeutig einer der Höhepunkte der Reise. Das „alte“ Monemvassia ist an einen Felsen gebaut und als kleine Insel schon seit dem Mittelalter durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Durch ein Stadttor gelangt man in die Altstadt mit engen Gassen und mehreren Kirchen. Besonders beeindruckt hat mich der serpentinenreiche Aufstieg in die Oberstadt, wo man am höchsten Punkt das türkische Kastell erreicht. Die Aussicht auf die alte Stadtmauer und das Meer wurde nur noch übertroffen durch zwei Schildkröten, die sich zwischen den Ruinen tummelten.
Bei bestem Strandwetter verbrachten wir den nächsten Vormittag am Sandstrand von Elafonisos und legten nachmittags in Gythio an. Von dort kann man gut einen Ausflug nach Mystras und Sparta unternehmen oder einfach nur durch den kleinen Hafenort schlendern.
Am Tag darauf legten wir in Pylos an, eine kleine Stadt, die eher unter ihrem mittelalterlichen Namen Navarino bekannt ist. Tagsüber nutzte ich die Zeit, um mit einem Mietwagen die Gegend zu erkunden. Die Burg Methoni und die Burg von Koroni sind einen Abstecher wert, besonders gut hat mir aber das Nonnenkloster in Koroni gefallen. Die kleine Wanderung entlang der Osmanaga-Lagune zur Voidokilia-Bucht kann ich besonders empfehlen, denn man erreicht auf einem Weg durch Sanddünen einen der schönsten Strände Griechenlands. Die Burg von Pylos erinnerte mich teilweise an die chinesische Mauer und war mit dem obligatorischen Sonnenuntergang ein schöner Tagesabschluss und auf jeden Fall einen Besuch wert!
Die nächsten zwei Tage waren der UNESCO gewidmet, so konnte ich von den Häfen aus mit Olympia, Delfi und dem Kloster Hosios Lukas gleich drei Welterbestätten besuchen. Olympia ist mit Abstand die weitläufigste Anlage, aber dafür im Gegensatz zu Delfi ganz flach und daher für jeden gut zu besuchen. Besonders spannend war, dass nur zwei Tage vor meinem Besuch in Olympia das olympische Feuer für die Spiele in Paris entfacht wurde.
Ein sehr schöner Abstecher war auch die Fahrt in die Berge in das Dorf Langadia, dessen Häuser an einem steilen Berghang über hunderte Höhenmeter verstreut liegen. Besonders in Erinnerung werden mir aber die sogenannten Judasbäume bleiben, die mit ihren rosa Blüten sowohl in Olympia als auch am Straßenrand omnipräsent waren.
Die Kreuzfahrt endete am faszinierenden Kanal von Korinth und mit einem Tag in Athen, wo ich neben der Altstadt Plaka und natürlich der Akropolis besonders das neue Olympiastadion direkt in der Stadt interessant fand.
Insgesamt eine wunderschöne Reise mit viel Abwechslung, dem Besuch von 6 der 19 griechischen UNESCO-Welterbestätten, aber auch schönen Stränden und Natur.