Facetten Lateinamerikas

Iguazu-Wasserfälle

Geoplanerin Britta unterwegs in Chile, Argentinien und Brasilien

Verfasst von Britta Jedzik am 24.01.2025

Es geht los, mit British Airways über London und ab da in der Premium Economy nach Santiago de Chile. Die Premium Economy lohnt sich mit bequemeren Sitzen und besserem Essen in Keramik, statt Plastik. In Santiago de Chile bleiben wir nur 1 Nacht zum Treffen mit ehemaligen Kollegen/innen und Freunden, denn ich habe fast 14 Jahre in Chile gelebt. Am nächsten Tag fahren wir zur Hafenstadt Valparaiso, nur 1,5 Stunden von Santiago entfernt, deren historischer Kern Weltkulturerbe der UNESCO ist. Bunte Häuser und natürlich die berühmten Graffitis machen Valparaiso zu einer ganz besonderen Stadt. Wir laufen durch die Straßen, und auch das Haus des Nobelpreisträgers Pablo Neruda ist sehenswert. Auch ein Kurzbesuch am Fischerhafen ist noch drin, wo riesige Seelöwen und eine Kolonie von Pelikanen hoffen, ein paar Fische abzubekommen.

Mit dem Flugzeug geht es dann nach Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Die Stadt wirkt auf den ersten Blick sehr europäisch aufgrund der Einwanderer aus Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich. Die Kolonial- und Neobarockarchitektur der Gebäude im Zentrum erinnert an Paris. Wir haben 4 Tage, aber die reichen nicht aus, so vielfältig ist die Stadt. Wir erkunden das historische Zentrum mit dem Regierungsgebäude, der „Casa Rosada“ und laufen durch Palermo, dem hippen Ausgehbezirk mit trendigen Cafes und Bars und vielen Läden junger Designer. Außerdem besuchen wir das Teatro Colon, eine der wichtigsten Opernbühnen der Welt. Als nächstes erkunden wir Recoleta, eines der teuersten Viertel im Norden von Buenos Aires, bekannt für seine Stadthäuser im Pariser Stil, prächtige ehemaligen Paläste und schicke Boutiquen. Die Hauptattraktion ist der Friedhof von Recoleta mit seinen beeindruckenden Mausoleen, wo nationale Ikonen wie Eva Perón in extravaganten Gräbern ruhen. Ein weiteres Highlight ist die Besichtigung der Buchhandlung Ateneo Grand Splendid, die wohl schönste Buchhandlung der Welt. Der weitläufige Laden befindet sich in einem alten Theater, mit kunstvollen Möbeln und Regalen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Besuch einer Tangoshow darf natürlich nicht fehlen. Natürlich besuchen wir auch La Boca und dort Caminito, die berühmte schmale Gasse, die an die frühen Einwanderertage des Viertels erinnern. Heute ist La Boca mit seinen vielen Steakhäusern und Straßenkünstlern eines der Fotomotive, die in keinen Reiseführer fehlen. Hier steht auch La Bombonera, die Heimspielstätte der berühmten Fußballmannschaft Argentiniens. Wir besichtigen das Stadium und tauchen ein in die Geschichte der Boca Juniors. Anschließend schlendern wir durch die Markthallen von San Telmo. Pop-up-Kunstgalerien, Late-Night-Bars, Wandmalereien, Antiquitätenhändler und ungewöhnliche Steakhäusern verleihen der Altstadt von San Telmo ein unkonventionelles Flair.

Am nächsten Tag fahren wir mit der Fähre über den Rio de la Plata nach Colonia del Sacramento in Uruguay. Die Stadt selbst, die zur Kolonialzeit ständig die Besitzer wechselte, ist ein einziges Fotomotiv. Die Altstadt von Colonia wurde daher 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Selbst der Regen kann Ihrem Charme nicht allzu viel ausmachen. Die berühmte „Calle de los Suspiros" (Straße der Seufzer), eine Kopfsteinpflastergasse aus dem 16. und 18. Jahrhundert findet sich mit ihren restaurierten historischen Häusern in jedem Uruguay-Reiseführer. Vom Leuchtturm von Colonia hat man – besonders bei Sonnenschein – einen tollen Panoramablick auf Colonia und über den Río de la Plata.

Wir müssen Abschied nehmen und fliegen nach Tucuman in den Norden Argentiniens. Von dort geht es über kurvenreiche Straßen mit vielen Engpässen gleich weiter nach Tafi del Valle auf ca. 2.000 m Höhe. Viele Argentinier und besonders die Einwohner von San Miguel de Tucuman verlassen in den heißen und feuchten Monaten gerne ihre Stadt, um hier oben frische Bergluft zu genießen. Wir haben den Regen leider mitgenommen und durch die Höhe sind es auch nur noch 16 Grad. Statt zu wandern in sattem Grün schauen wir auf unserer working Farm beim (voll automatisierten) Kühe melken zu und sitzen später am Kamin im Wohnzimmer unserer schönen Hacienda.  

Am nächsten Tag geht es über einen Bergpass nach Cafayate, einer Metropole des Weinbaus. Hier wächst der bekannte und hochklassige Torrentes-Wein. Auf dem Weg besichtigen wir die Ruinen von Quilmes, eine der wichtigsten prähispanischen Siedlungen Argentiniens. Bei bestem Sonnenschein kommen wir in Cafayate in unserem wunderschönen Patios de Cafayate Wine Hotel mitten in einem Weingut an. Hier haben wir einen „freien Tag“ und genießen ihn am Pool mit Aussicht auf die Berge. Nachmittags nehmen wir an einer Tour durch den Weinkeller mit anschließender Verkostung verschiedener Premiumweine teil. Abends genießen wir den Sonnenuntergang vor der Bergkulisse.

Der Tag darauf ist ein langer Fahrtag durch spektakuläre Landschaft. Das erste Stück fahren wir durch die Quebrada de las Flechas, eine lange Schlucht mit unterschiedlichsten Farben und Formen. Nicht mehr weit entfernt von Cachi, einem malerischen Dörfchen mit kolonialer Atmosphäre, heißt es Kommando zurück, denn die Straße von Cachi nach Salta ist gesperrt. Schade, denn wir verpassen dadurch den Nordteil des Nationalparks Los Cardones. Wir fahren also zurück nach Cafayate und nehmen nun die Schnellstraße Richtung Salta, die zu unserer Freude aber auch ein landschaftliches Highlight ist. Abend kommen wir in unserem stilvollen Hotel im Herzen von Salta an. Noch ein kurzer Spaziergang über den Hauptplatz mit der bombastischen Kathedrale, danach ein „Bife de Chorizo“ im vom Hotel empfohlenen, wohl besten Steakhouse der Stadt, dann fallen wir ins Bett.

Am nächsten Tag erwartet uns eine weitere Fahrt durch spektakuläre Landschaft in Richtung Norden. Hier beginnt die Schlucht von Humahuaca. Wir fahren bis nach Humahuaca, auf einer Höhe von 2.936 m das letzte touristische Dorf vor der bolivianischen Grenze. Vor Ort buchen wir einen Ausflug zur Serrania de Hornical, einem Bergmassiv, das in unzähligen Farben leuchtet und besonders im Abendlicht erstrahlt. Über eine Schotterstraße geht es stetig bergauf bis auf 4.200 m. Der nächste Aussichtspunkt ist auf 4.350 m. Von dort läuft man noch ein paar hundert Meter, um den Wahnsinnsblick frontal vor sich zu haben. Die Luft ist dünn und besonders auf dem Rückweg zum zweiten Aussichtspunkt merkt man die Sauerstoffknappheit. Wir fahren zurück nach Humahuaca und in unser Domizil für diese Nacht im Dorf Huacalera.

Auf der Rückfahrt nach Salta legen wir einen Stopp in Purmamarca ein. Das kleine Dorf ist berühmt für seinen Hügel der sieben Farben, den man schon bei Ankunft im Sonnenlicht leuchten sieht. Wir schlendern über den Marktplatz, kaufen ein paar wirklich schöne Souvenirs und essen mittags Humitas, ein typisches Maisgericht, gekocht im Maisblatt. Anschließend fahren wir zurück nach Salta, wo wir außerhalb auf einer Hacienda übernachten. Dort feiern wir meinen Geburtstag mit einem Gläschen Sekt und einem leckeren Abendessen inklusive Ständchen der Gastgeber.

Salta – das bedeutet die Schöne. Bei unserer Stadtführung am nächsten Tag verstehen wir, warum die Stadt so heißt. Spanische Kolonialarchitektur und andines Erbe mischen sich hier aufs Beste. Das Zentrum der Stadt ist die Plaza 9 de Julio, ein eleganter, von Cafés gesäumter Platz, der von der neoklassischen Kathedrale von Salta und dem Cabildo, einem Rathaus aus dem 18. Jahrhundertt, begrenzt wird.

Es heißt Abschied nehmen vom trockenen Norden, wir fliegen in den Dschungel zu den Iguazufällen. Die berühmten Wasserfälle liegen an der Grenze zwischen der argentinischen Provinz Misiones und dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und bilden das größte Wasserfallsystem der Welt. Unser Hotel liegt mitten im Dschungel von Iryapú auf halbem Weg zwischen dem Ort Iguazu und den Wasserfällen. Abends sitzen wir auf unserem Balkon mit Blick auf den Pool und lauschen der unglaublichem Geräuschkulisse des Dschungels.

Am nächsten Tag besuchen wir die argentinische Seite der gigantischen Wasserfälle – und werden an dem Tag ca. 12 km laufen, denn die Wasserfälle liegen mitten im Dschungel. Zuerst geht es mit dem Zug bis zur „Garganta del diablo“ – der Teufelsschlucht. Die nächsten Stunden laufen wir auf dem oberen und dem unteren Weg und schauen uns Wasserfälle verschiedener Größe und unterschiedlicher Wucht aus unterschiedlichen Perspektiven an. Beim Mittagessen hat sich eine harmlose Schlange ins Lokal geschlichen und die Fotoapparate stehen nicht still. Von der Parkverwaltung wird die Schlange schnell nach draußen gebracht. Nachmittags folgt ein weiteres Highlight: Eine Bootsfahrt zu den Wasserfällen inklusive Fahrt direkt in den Wasserfall. Nach der Tour holen wir unser Gepäck und überqueren die Grenze nach Brasilien. Wir haben Glück, es geht sehr schnell, und bald sind wir in unserem Hotel auf der brasilianischen Seite nur 10 Fahrminuten von den Wasserfällen entfernt. 

Die brasilianische Seite ist völlig anders und eine gute Ergänzung. Auf einem geteerten Weg von ca. 2 km läuft man entlang der Wasserfälle. Jeder Blick ist bombastisch und unsere Kameras stehen nicht still. Am Ende dann die brasilianische Seite der Garganta del Diablo, nicht weniger spektakulär als auf der argentinischen Seite. Der Höhepunkt kommt danach: Wir gönnen uns einen Rundflug über die Fälle. Erst aus der Luft erschließt sich das Gesamtbild dieser für mich schönsten Wasserfälle der Welt. Nach diesem krönenden Abschluß fliegen wir nach Rio de Janeiro und werden dort in unser Hotel direkt an der berühmten Copacabana gebracht.

Der nächste Tag startet mit dem Besuch des Zuckerhutes, einem der Wahrzeichen Rio de Janeiros. Mit der Seilbahn geht es in zwei Etappen hinauf zum Zuckerhut. Aus einer Höhe von 440 m bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf die Christusstatue und die Guanabara-Bucht. Anschließend machen wir eine kleine Stadtrundfahrt und besuchen die Kathedrale von Rio. Nach der Tour lassen wir uns an den ebenfalls bekannten Ipanema-Strand bringen, der direkt an die Copacabana angrenzt. Wir schlendern am Strand entlang zu unserem Hotel und machen verschiedene kulinarische Stopps: Kokosnusssaft direkt aus der Kokosnuss, frittierter Fisch und zum Abschluß unsere erste Caipirina.
Der Besuch des Corcovado mit der Christusstatue, dem sog „Cristo Redentor“, der nicht nur UNESCO-Kulturerbe, sondern auch eines der Sieben Weltwunder ist, ist unser Highlight für den nächsten Tag. Auf 710 m thront die monumentale, 38 m hohe Christusstatue über dem Meer. Der Blick auf den Zuckerhut, die Copacabana und den Hafen ist schlichtweg beeindruckend. Anschließend fahren wir zum dritten Wahrzeichen Rios, der Escadaria de Santa Tereza (Selarón-Treppe), die die Stadtteile Santa Teresa und Lapa miteinander verbindet. International bekannt wurde sie durch die auffällige Dekoration des chilenischen Künstlers Jorge Selarón. Wir sind umgezogen in ein Hotel an der anderen Seite der Copacabana und verbringen nach so viel Input den restlichen Tag am Pool und genießen später den Sonnenuntergang auf unser Rooftopbar.

Der nächste Tag ist frei und wir genießen Sonne, Strand und Meer an der Copacabana.

Da unser Flug am Abflugtag erst am frühen Abend geht, können wir noch ein paar Stunden am Strand verbringen, mit der Möglichkeit, im Hotel zu duschen und uns umzuziehen. Aber dann ist es soweit und wir werden zum Flughafen gebracht.

Schön war´s Chile, Argentinien und Brasilien!

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