Passend zum 1. Adventswochenende flog ich auf Einladung des Fremdenverkehrsamtes der Region Sörmland zu einer „vorweihnachtlichen Reise“ nach Schweden. Ich nutzte die Gelegenheit, einige Tage vorab nach Stockholm anzureisen und die schwedische Hauptstadt zu besuchen.
Sehr beeindruckend sind die vielen monumentalen, wunderschönen Gebäude der Stadt, die in der dunklen Jahreszeit weihnachtlich geschmückt sind. Der Weihnachtsmarkt in Gamla Stan kann es mit der Größe eines deutschen Weihnachtsmarktes wohl nicht aufnehmen, überzeugte aber aufgrund seiner Lage auf dem „Stortorget“ (=großer Platz), eingerahmt von wunderschönen Stadthäusern aus dem 17. Jahrhundert, und seinem „Glögg“ und einiger netter Verkaufsstände dennoch.
Gamla Stan, die Altstadt, beherbergt eine Fülle von wunderbaren Sehenswürdigkeiten, die man bei einem Besuch der Stadt nicht missen sollte (am besten mit einer Stockholm Card): Das königliche Schloss mit mehr als 600 Zimmern, das Reichstagsgebäude mit imposanter Architektur, das Nobelpreismuseum, die Domkirche, die Deutsche Kirche uvm. Auf einer Schärenkreuzfahrt durfte ich ein traditionelles „Julbord“ genießen, ein Weihnachtsbuffet, welches man, wenn man es mit der schwedischen Tradition ganz genau nehmen möchte, in einer vordefinierten Abfolge zu sich nimmt. Zwischen den Gängen darf ein Gläschen Aquavit nicht fehlen!
Begeistert hat mich der Besuch des Vasa-Museums auf der Insel Djurgården. Der Bau der Vasa, ein gewaltiges Kriegsschiff mit 3 Masten, 10 Segeln und einem Gewicht von 1.200 t, wurde von König Gustav II Vasa im Jahr 1626 nach der damals üblichen Bauweise in Auftrag gegeben. Man kannte im 17. Jahrhundert jedoch noch keine theoretischen Stabilitätsberechnungen und so sank das Schiff noch während seiner Jungfernfahrt im Jahr 1628 im Schärengarten direkt vor der Stadt. 333 Jahre nach ihrem Untergang gelang es im Jahr 1961, die Vasa zu bergen. In einem eigens für das Schiff errichteten Museum kann man das gut erhaltene Schiff mit seinen vielen kunstvoll geschnitzten Holzfiguren bewundern.
Fasziniert hat mich neben der bekanntermaßen entspannten Lebensweise der Schweden die unkomplizierte und sehr einfache Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Stockholm. Mit einer App auf dem Smartphone ausgerüstet, kann man alle öffentlichen Verkehrsmittel, sogar die meisten Fähren, benutzen. Einige Metrostationen gleichen kleinen Kunstmuseen, die Fähren fahren alle paar Minuten und man bekommt einen tollen Einblick in das Leben der Stadt.
Für mich steht fest, ich komme zurück nach Stockholm – dann aber im Sommer, wenn sich das Leben draußen abspielt und man dank des überall in Skandinavien praktizierten „Jedermannsrecht“ auf den Schären überall anlegen kann. Nach diesen eindrucksvollen Tagen in Stockholm führte mich ein kleiner Abstecher in die Universitätsstadt Uppsala mit ihrem berühmten Dom, bevor die Info-Reise begann. Die Region Sörmland liegt ca. 2,5 Stunden südwestlich von Stockholm. Man begegnet hier überall dem schwedischen Idyll: roten Häusern, Wäldern und Seen. Leider hat sich der König des Waldes, der Elch, nicht blicken lassen, aber wir haben trotzdem einen guten Einblick in das Landleben bekommen: mit Besichtigungen einer Glashütte, einem Fassbinder, der Whisky-Fässer herstellt, einer Gin- & Aquavit-Verkostung, einer Weihnachtsmannparade und zwei weiteren Weihnachtsbuffets bin ich bestens gerüstet für das kommende Weihnachtsfest!