Zwischen Korallen, Karate & Küstenparadiesen in Japan

Panorama auf Amami-Oshima

Geoplanerinnen Svea und Naomi auf Okinawa

Verfasst von Svea Krause am 31.01.2025

Wir, Geoplanerin Naomi und Svea, sind begeisterte Japan-Liebhaberinnen und haben das faszinierende Land für uns bereits auf verschiedene Arten bereist und dabei immer mehr ins Herz geschlossen. Von der berühmten Golden Route mit Highlights wie Tokyo, der Fuji-Region, Kyoto und Hiroshima bis hin zu weniger bekannteren Orten wie der Halbinsel Izu oder dem Insel-Archipel Oki – wir kennen Japans Vielseitigkeit aus erster Hand. Doch dieses Mal wollten wir eine neue Seite des Landes entdecken. Vor allem als sich das Wetter hier in Deutschland langsam in graue und kühle Wintertage verwandelte, machten wir uns auf, Japans südliches Tropenparadies zu erkunden.

Unsere Reise begann fast am südlichsten Punkt des Landes, und wir nahmen dafür eine lange Anreise in Kauf. Nach drei Flügen und rund 28 Stunden erreichten wir schließlich Ishigaki – eine kleine, paradiesische Insel in der Präfektur Okinawa. Die Strapazen der Reise waren sofort vergessen, als uns türkisblaues Wasser, weiße Korallenstrände und eine entspannte, tropische Atmosphäre empfingen. Kaum hatten wir also den Flieger verlassen, wurden wir von der warmen Luft empfangen – trotz eines leichten Regenschauers. Am Flughafen wartete bereits unsere liebenswerte Begleiterin für die kommenden Tage, Hinako, die uns direkt auf eine erste Erkundungstour mitnahm. Entlang der östlichen Küste fuhren wir erst nördlich, wo sich atemberaubende Panoramen zwischen sanften Hügeln und dem weiten Meer eröffneten. Zwischendurch legten wir einen Stopp ein, um bei einem Spaziergang entlang der wunderschönen Korallenstrände Ishigakis, die ersten Eindrücke dieser traumhaften Umgebung aufzusaugen. Doch die lange Anreise war uns wahrscheinlich noch ins Gesicht geschrieben. Deshalb ging es bald darauf wieder in Richtung Süden zu unserem Hotel, dem modernen und stilvollen Vivoviva. Dort wurden wir herzlich empfangen, checkten rasch ein und ließen uns unsere gemütlichen Zimmer zeigen. Nach einer kurzen Erholung und etwas Auffrischung machten wir uns bereit für den Abend. Unser Ziel war die Innenstadt, die wir nach einer nur kurzen Autofahrt erreichten. In einem kleinen, feinen Yakiniku-Restaurant stießen wir auf die lange, aber lohnenswerte Anreise an und freuten uns auf die kommenden Tage – die vollgepackt mit unvergesslichen Highlights sein würden.

Am nächsten Tag wartete direkt das erste große Abenteuer auf uns. Es war für uns beide das erste Mal, und die Mischung aus Vorfreude und Aufregung war riesig. Nach einem entspannten Frühstück wurden wir vom Hotel abgeholt und zum Hafen gebracht. Dort wartete bereits unser Fahrzeug für die nächsten Stunden: ein Boot, ausgestattet mit allem, was wir für unser Vorhaben brauchten – inklusive unserer Tauchausrüstung. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es aufs Wasser, direkt zu unserem ersten Tauchspot, dem Korallenriff Taketomi Glass House. Da es für uns beide der erste Tauchgang war, erhielten wir eine ausführliche Einweisung. Unser Tauchlehrer erklärte alles geduldig, bis wir uns sicher fühlten, und begleitete uns außerdem während der gesamten Tauchgänge. Trotzdem kostete es anfangs viel Überwindung, sich komplett auf die Sauerstoffflasche zu verlassen. Doch sobald dieser Moment überwunden war, wurden wir mit einer überwältigenden Unterwasserwelt belohnt. Plötzlich öffnete sich eine ganz neue Dimension vor uns: farbenfrohe Fische, die in den Strömungen tanzten, majestätisch schwebende Schildkröten und sanft wiegende Korallen. Nach dem ersten Tauchgang war unsere Begeisterung so groß, dass wir es kaum erwarten konnten, die nächsten beiden Spots zu erkunden: den Kuroshima V-Drop und die Kuroshima Nakamoto Cave. Eine Erfahrung, die wir jedem weiterempfehlen werden, der es noch nicht ausprobiert hat.

Nach einem so wahnsinnig aufregenden Auftakt ging es weiter auf die nächste atemberaubende, dschungelartige Insel Iriomote. Früh morgens nahmen wir die Fähre und wurden direkt nach unserer Ankunft von unserer nächsten Aktivität in Empfang genommen, ein Abenteuer, das uns tief in die beeindruckende Natur der Insel führte. Unsere Tour startete mit einer Kajakfahrt auf dem malerischen Hinai River, der von dichten Mangrovenwäldern gesäumt ist. Das Paddeln durch die schattigen Wasserwege, begleitet vom Rascheln der Blätter und dem fernen Ruf exotischer Vögel, fühlte sich wie ein Eintauchen in eine unberührte Welt an. Nach einer Weile erreichten wir den Startpunkt für eine Wanderung zu den berühmten Pinaisara-Wasserfällen, die als die höchsten Wasserfälle Okinawas bekannt sind. Der Weg führte uns durch üppigen Dschungel, vorbei an riesigen Farnen und dichten Baumkronen, bis wir schließlich die Spitze der Wasserfälle erreichten. Dort bot sich uns eine atemberaubende Aussicht über das smaragdgrüne Blätterdach des Waldes bis hin zum Ozean. Oben angekommen erwartete uns eine wunderbare Überraschung: Unsere Naturguidin hatte ein frisch zubereitetes Mittagessen mit köstlichen Soba-Nudeln vorbereitet, das wir in dieser spektakulären Umgebung genossen. Nach der Stärkung ging es hinunter zum Fuß der Wasserfälle, wo ein natürlicher Pool zur Abkühlung einlud. Während wir entspannten, und andere badeten, genossen wir den Anblick der herabstürzenden Wassermassen, wie sie wuchtartig auf die darunter liegenden Felsen prallten. Der Rückweg führte uns durch den dichten Mangrovenwald zurück zum Fluss, wo wir erneut in unsere Kajaks stiegen und die ruhige Fahrt durch die verschlungenen Wasserwege zurück zum Ausgangspunkt antraten. Nach der Tour ging es weiter zu unserem nächsten Hotel, dem luxuriösen Hoshino Resort. Dort checkten wir ein und entspannten bei einem erfrischenden Sundowner-Drink, während wir den weichen Sand des direktanliegenden Strandes unter unseren Füßen spürten. Nach einem köstlichen Abendessen wartete ein weiteres Highlight: Am nun mittlerweile schwarz gewordenen Strand ließen wir uns von einem funkelnden Sternenhimmel verzaubern, der den Tag mit einem Hauch von Magie abschloss.

Eine Reise in den tropischen Süden Japans wäre nicht komplett ohne einen Besuch der Hauptinsel Okinawa – unser nächstes Ziel. Kaum hatten wir die Insel betreten und unser Auto bestiegen, um die nächste Etappe unserer Reise anzutreten, wurden wir überrascht, wie anders sich Okinawa präsentierte, als wir es uns vorgestellt hatten. Statt endloser Strände und unberührter Natur begegnete uns eine lebendige Mischung aus moderner Infrastruktur, charmanten Dörfern und beeindruckenden historischen Stätten. Unser Weg führte uns in den nördlichen Teil der Insel, in die malerische Region Yanbaru, wo wir eine Nacht in einer kleinen, herzlichen Community verbrachten. Während einer kurzen Führung durch das Dorf, bekamen wir spannende Einblicke in das ruhige Leben und die traditionsreiche Kultur der Region. Besonders warm wurden wir von einem älteren Ehepaar empfangen: Der Herr erzählte uns voller Stolz, dass er sich auch im hohen Alter nur mit einem Wörterbuch Englisch beibrachte, während seine Frau uns zwei riesige Äpfel als Präsent überreichte. Anschließend veranstaltete man noch für uns ein gemütliches Willkommens-BBQ, bei dem wir lokale Küche in entspannter Atmosphäre genossen.

Am nächsten Morgen besuchten wir den nördlichsten Punkt der Insel, wo uns atemberaubende Panoramablicke erwarteten. Anschließend ging es zurück in Richtung Süden, wo bereits die nächste sportliche Herausforderung auf uns wartete: eine Einführung in die Kunst des Karate, einer Disziplin, die auf Okinawa ihren Ursprung findet. In einem kleinen, unscheinbaren Karatestudio wurden wir von einem erfahrenen Lehrer empfangen, der uns mit den Grundlagen des Uechi-Ryu-Karates und dessen essenziellen Techniken vertraut machte. Besonders beeindruckte uns, wie selbst kleinste Anpassungen in der Haltung der Finger oder Arme eine enorme Wirkung entfalten können. Am Nachmittag erreichten wir unser nächstes Hotel, das elegante Glamday Style Hotel. Der Empfang war ein Fest für die Sinne – einladende Aromen, luxuriöses Ambiente und der atemberaubende Blick auf die Bucht sorgten dafür, dass wir uns sofort willkommen fühlten.

Unsere Reise führte uns langsam wieder in Richtung des japanischen Festlands, doch das Ende war noch nicht in Sicht, denn zwei weitere Inseln standen noch auf unserem Plan. Unser nächstes Ziel war die, noch unbekanntere Insel, Amami-Oshima. Auch wenn wir hier wieder von kühleren Temperaturen begleitet waren, freuten wir uns riesig darauf die Insel zu erkunden, denn nach unseren Recherchen, versprachen wir uns viele Strände, unberührte Natur und ein bequemes Inselleben. Und tatsächlich bestätigte sich dies bereits auf der ersten Fahrt vom Flughafen zu unserer charmanten Unterkunft, das Native Sea - Adan on the Beach, mit direktem Zugang zum Strand. Die Landschaft öffnete sich sanft in Hügel, die sich malerisch mit kleinen Bergen, dem Meer und idyllischen Dörfern abwechselten. Neben Hotelbesichtigungen, wie z.B. im Denpaku Komplex oder im Miru Amami, die mit Ihrer einzigartigen Architektur begeistern und ebenso einen direkten Zugang zum Strand präsentieren können, haben wir die Insel bei einer Kajak-Tour und einer Inselrundfahrt erkundet. Die Kajak-Tour führte uns durch die mystischen Mangrovenwälder – auch wenn der Regen an diesem Tag etwas störte, war es eine spannende und friedliche Erfahrung. Paddelnd durch das ruhige Wasser, umgeben von den imposanten Mangroven, fühlten wir uns fast wie in einer anderen Welt. Während der Inselrundfahrt besuchten wir unter anderem Tsumugimura, einem besonderen kulturellen Zentrum, das sich dem Erhalt und der Förderung traditioneller Handwerkskunst widmet. Hier erhielten wir nicht nur einen faszinierenden Einblick in die kunstvolle Kunst des Webens, die tief in der Geschichte der Insel verwurzelt ist, sondern ebenso in das Färben der dazugehörigen Garne, die mit natürlichen Materialien aus Pflanzen und Mineralien erfolgt. Danach setzten wir unsere Entdeckungstour bei einer Vogelbeobachtung durch die Natur fort, bei der wir einige einheimische Arten entdecken konnten, wie z.B. dem Amami-Jay, einer faszinierenden blau-roten Krähe. An einem kleinen Hafen, den wir auf unserer Route besuchten, hatten wir sogar das Glück, eine Schildkröte zu beobachten, die für einen schnellen Atemzug aus dem Meer aufblitzte.

Die letzte Insel, die wir auf unserer Reise erkundeten, war das grüne, bergige Yakushima. Zugegebenermaßen waren wir nach den intensiven Tagen zuvor schon recht erschöpft, und obwohl wir ursprünglich den Bus bis zu unserer Unterkunft nehmen wollten, entschieden wir uns schließlich für ein Taxi. Für den Rest unseres Aufenthalts auf der Insel setzten wir dann aber konsequent auf den Bus. Dieser erwies sich als ausgezeichnete Alternative, da er den gesamten nördlichen Teil der Insel, die östliche Küstenlinie bis in den Süden zuverlässig und pünktlich verbindet. Rückblickend wäre ein Mietwagen jedoch die komfortablere und vor allem flexiblere Option gewesen, trotzdem meisterten wir unsere Erkundungen auch so problemlos. Neben weiteren Hotelinspektionen – etwa im traumhaft luxuriösen Sankara Hotel, wo ein Zimmer oder eine Suite schöner als die andere war und in dessen Restaurant selbst auf kleinste Details geachtet wird, oder im einfacheren, aber ebenso charmanten Samana Hotel, das mit seiner einzigartigen Lage auf einem malerischen Hügel punktet und einen atemberaubenden Blick auf das Meer sowie ein herausragendes Frühstück bietet – unternahmen wir noch einen Ausflug in den beinahe märchenhaften Wald von Yakushima. Shiratani Unsuikyo diente sogar den Künstlern von Studio Ghibli als Inspiration für den Film Prinzessin Mononoke. Vom Hafen Miyanoura nahmen wir den Bus hinauf in die Berge, und die Fahrt entpuppte sich als ein schwindelerregendes, aber zugleich faszinierendes Erlebnis. Hinter jeder Kurve offenbarten sich spektakuläre Aussichten auf die dicht bewachsenen, moosbedeckten Hänge und die steilen Bergrücken. Oben angekommen tauchten wir ein in die magische Stille des Waldes, wo uralte Zedern, die zum Teil über tausend Jahre alt sind, eine geradezu mystische Atmosphäre verbreiteten.

So neigte sich unsere Reise allmählich dem Ende zu, das von einem kurzen Aufenthalt in Kagoshima und ein paar Abschlusstagen in Tokyo abgerundet wurde. Das Fazit unserer Reise in den tropischen Süden Japans lautet: Wir haben es anders vorgefunden, als wir es erwartet hatten – und noch viel schöner.

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