Oslo, Stockholm oder doch lieber Helsinki? Diese Frage werden sich viele Reiselustige stellen, wenn es um einen Kurztrip nach Skandinavien geht. Nach einem Blick auf die Landkarte war für mich persönlich bereits die Entscheidung gefallen. Die einzigartige Lage Stockholms inmitten eines "Gartens" aus über 20.000 kleinen und großen Inseln faszinierte mich von der ersten Sekunde an.
Bei meinem Anflug auf die schwedische Metropole konnte ich bereits einen ersten Blick auf diese magische Landschaft genießen. Vorfreude pur! Ebenso erfreut war ich über die perfekte Anbindung des Stockholmer Flughafens an die Innenstadt. Der leuchtend gelbe "Arlanda"-Expresszug bringt Fluggäste in nur 18 Minuten direkt in die Stockholmer City. Von dort ist es nur ein Katzensprung zu den meisten zentral gelegenen Hotels und Sehenswürdigkeiten.
Nur eine Brücke musste ich überqueren, um die Insel Gamla Stan und damit das Herz der schwedischen Hauptstadt zu erreichen. Die Stockholmer Altstadt begeistert mit ihren verwinkelten Gassen und farbenfrohen Häuserfassaden. In den berühmtesten Fußgängerstraßen wie der Västerlånggata finden sich die meisten Souvenir-Geschäfte und Restaurants. Ich empfehle allerdings, auch mal spontan links oder rechts abzubiegen und die ruhigeren Plätze abseits des Touristenstroms zu erkunden. Von der Südseite Gamla Stans hat man den besten Blick auf den Bezirk Södermalm mit seinen prachtvollen, bunten Bauten in Hanglage. Eines der schönsten Fotomotive der Stadt!
Als angenehmes Kontrastprogramm zur trubeligen Innenstadt bietet sich ein Besuch des östlichen Bezirks Djurgården an. Diese hügelige Insel gilt nicht nur als die "grüne Lunge" Stockholms, sondern beheimatet auch einige der wichtigsten Museen der Stadt. Da das Wetter mitspielte, entschied ich mich für einen Besuch des Freilichtmuseums "Skansen". Auf einer Fläche von über 300.000 m² wurden dort mit großem Aufwand historische Gebäude aus ganz Schweden originalgetreu wiederaufgebaut. Wunderbare Ausblicke auf die Stockholmer Altstadt sowie einen kleinen Zoo mit Tieren aus der Region gibt es obendrein. Somit ist diese "Reise in die Vergangenheit" nicht nur für Kulturfreunde, sondern auch für Familien mit Kindern interessant.
Nach der ausgiebigen Stadterkundung war es an der Zeit, die Insellandschaft rund um Stockholm zu entdecken. Das geht natürlich am besten per Schiff! Von der edlen Hafenpromenade "Strandvägen" fahren in regelmäßigen Abständen Ausflugsboote in Richtung Schärengarten ab. Eine Vorausbuchung empfiehlt sich, da die Inselrundfahrten sowohl bei Touristen als auch bei den Stockholmern selbst äußerst begehrt sind. Ich entschied mich für eine ca. 3-stündige Rundtour mit Besuch der Insel Vaxholm. In der ersten halben Stunde musste ich Geduld beweisen, denn die Stockholmer Vororte rechts und links des Ufers bieten nicht allzu viel Sehenswertes. Sobald jedoch das offizielle Stadtgebiet verlassen wird, erstreckt sich vor einem eine wahrlich wildromantische Landschaft. Unzählige kleine Inseln, teils mit steil abfallenden Klippen, teils versehen mit pittoresken bunten Häusern, reihen sich dicht an dicht. Ein Schweden wie aus dem Bilderbuch! Auch die große Insel Vaxholm samt historischer Festungsanlage aus dem 19. Jahrhundert ist einen Besuch allemal wert.
Apropos historisch: Nur 1 Autostunde von Stockholm entfernt befindet sich Sigtuna, die älteste Stadt Schwedens! Zwar ist vom ursprünglichen Ortskern aus dem 10. Jahrhundert nicht mehr viel zu sehen, dennoch habe ich meinen Spaziergang durch das idyllische Seestädtchen sehr genossen. Kunterbunte Holzhäuschen, ein uriges Heimatmuseum und das kleinste Rathaus Schwedens gibt es dort zu bestaunen. Auch die berühmten schwedischen Zimtschnecken schmecken in Sigtuna einfach noch frischer als in der Hauptstadt.
Übrigens: Ob Hauptstadt oder Kleinstadt, bezahlt wird in Schweden bargeldlos. Für einen Trip nach Stockholm brauchen Sie also nicht viel mehr als eine gültige Kreditkarte und Reiselust auf die vielleicht vielfältigste Metropole Nordeuropas.
